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        Hausgeburt im Geburtspool – ein Bericht von Helena

        Helena hat für uns ihren wunderschönen Hausgeburtsbericht aufgeschrieben. Sie erzählt über ihre dritte Geburt, die sie selbstbestimmt und sanft dort erleben durfte, wo sie sich am wohlsten fühlt – zu Hause.

        Vielen Dank liebe Helena, dass Du Deine Geschichte mit uns teilst!!!

        Helena’s Hausgeburt

        „Nach einer (furchtbar fremdbestimmten) Krankenhaus – und einer (ganz schönen) Geburtshaus – Geburt, liebäugelte ich immer mehr mit einer selbstbestimmten Hausgeburt. Ich wusste, dass ich keine Institution benötige, um ein Kind zu bekommen. 

        Alle Untersuchungen waren unauffällig, das Kind lag schon lange richtig herum und ich kannte die verschiedenen Geburtsphasen genug, um mich mental auf den Verlauf einzustellen. Ich vereinbarte mit der Hebamme im Geburtshaus, dass ich es mir offen halte, ob ich zu Hause oder im Geburtshaus entbinde. Ich wollte es davon abhängig machen, wie viel Trubel gerade im Haus sein würde. Sollte es in der Nacht losgehen, so wollte ich auf jeden Fall zu Hause bleiben. Dann könnten die Kinder weiter schlafen und wir müssten niemanden aus dem Schlaf reißen. 

        Und so kam es auch: das Fruchtwasser ging kurz vor Mitternacht ab. Da ich noch keine Wehen verspürte, vereinbarte ich mit der Hebamme, dass wir abwarten und uns noch einmal zur Ruhe legen würden. Um zwei Uhr jedoch kamen dann die Wehen in regelmäßigen Abständen, so dass ich aufstand um mich zu bewegen. So ließen sich die Wehen besser veratmen. 

        Ich duschte, räumte auf, organisierte den nächsten Tag für die Kinder, wir packten den Geburtspool aus, pumpten ihn auf, ließen Wasser ein (das Ganze dauerte eine ¾ Stunde) und ich veratmete in diesen 1,5 Stunden ganz nebenbei die Eröffnungswehen. Es war sehr gut, so abgelenkt zu sein – das geht nur zu Hause! 

        Um halb 4 merkte ich, dass die Wehen heftiger und in noch engeren Zeitabständen kamen und wir riefen die Hebamme an. Ich stieg in den Geburtspool und das warme Wasser wirkte wie Wunder. Ich konnte mich ganz auf meine Atmung konzentrieren. Dabei atmete ich ganz lange durch die Nase aus und drückte dabei das Zwerchfell nach unten –  dabei fixierte ich einen Punkt im Raum, so dass ich nicht in den Schmerz reingehe. Die äußeren Haltegriffe am Pool wirkten wie ein Seil, an dem man zieht. Mein Gesicht konnte ich in den Pausen auf den weichen Poolrand legen. Nichts tat weh oder war unangenehm in dem Pool. Ich wusste, dass ich den Geburtspool nicht mehr verlassen würde! 

        Um viertel vor 6 wurde dann der kleine Mann geboren. Ich tauchte ihn selbst aus dem Wasser und nahm ihn direkt in meine Arme, so dass er die ersten Atemzüge machen konnte. Was für ein wunderbares einmaliges Erlebnis. Im warmen Wasser konnten wir beide noch etwas die Schwerelosigkeit genießen. 

        In einer normalen Badewanne wäre es nicht so bequem gewesen. Im Geburtshaus hatte ich auch in der Wanne entbunden, mir taten nach einiger Zeit die Knie weh und die Wanne war sonst auch unangenehm hart. Der Geburtspool ist durch die Tatsache, dass er aufgeblasen ist schön weich und man kann sich problemlos über den Rand lehnen und an den Außengriffen festhalten (gibt es in der normalen Wanne auch nicht). Das warme Wasser hat zudem mit dazu beigetragen, dass mein Damm unversehrt geblieben ist.

        Nachdem wir die Nabelschnur durchtrennt hatten, stieg ich aus dem Pool aus und schlüpfte direkt in mein eigenes Bett. Das war so ein wunderbares Gefühl, ins eigene Bett steigen zu können. Im Geburtshaus hatte ich doch immer noch die Uhrzeit im Nacken, denn ich wusste, dass wir ja irgendwann wieder fahren mussten. Dieser Stress kommt zu Hause nicht auf.

        Ich konnte den ganzen Tag im Bett bleiben, zwischendurch duschte ich und die beiden Kleinen konnten ihr neues Geschwisterchen immer wieder anschauen kommen. Kein fremdes Bett, keine fremde Dusche, keine fremden Keime. Mein Baby ist so sanft und stressfrei ins neue Leben gekommen, er ist so ein zufriedenes Kerlchen, der kaum schreit. 

        Es ist eben doch nicht unwesentlich, wo und wie man zur Welt kommt.“

        Ben’s Hausgeburt

        Lida war in ihrer Schwangerschaft selbst leidenschaftliche Leserin schöner Geburtsgeschichten. Diese Berichte haben sie in ihrem Gefühl bestärkt, dass sie ihr drittes Kind zu Hause bekommen möchte.

        Heute darf ich ihren wundervollen Geburtsbericht mit den einzigartigen Fotos für Dich veröffentlichen. Wahrhaftig inspirierend und berührend.

        Danke Lida!!!

        Vom Kaiserschnitt zur natürlichen Geburt

        „Ursprünglich aus Südafrika kommend, habe ich mir immer vorgestellt meine Kinder per Kaiserschnitt zur Welt zu bringen, so wie fast alle Frauen die ich von zu Hause kenne.

        Als ich mit unserem ersten Baby schwanger war und gehört habe, dass Babies in Deutschland meistens auf natürlichem Wege auf die Welt kommen, war ich zunächst entsetzt! Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich im Schwangerschaftshormonrausch meinen Mann gefragt habe, was für mittelalterliche Gewohnheiten die Menschen hier haben! Damals wusste ich natürlich noch nicht, dass unsere Geburtsgeschichten eine der Schönsten unseres Lebens sein würden. 

        Ich musste mich erst Mal mit dem Gedanken an eine natürliche Geburt abfinden und so viel wie möglich dazu recherchieren. Danach bin ich zu dem Schluss gekommen, es wenigstens zu versuchen natürlich und ohne Medikamente zu entbinden. Ich war sehr unsicher, was wohl auf mich zukommen würde. Schließlich gebar ich mein erstes Kind auf natürlichem Wege, im Krankenhaus. Es war schön, ich wollte sofort noch mehr Kinder haben. Aber im Nachhinein war ich irgendwie auch recht enttäuscht von dem Geburtserlebnis im Krankenhaus.

        Als ich kurz danach mit unserem zweiten Baby schwanger war, war mir klar, dass ich nicht wieder im Krankenhaus entbinden würde, wenn es nicht unbedingt sein müsste. 

        In dieser Zeit entwickelte sich mein unersättliches Interesse für Hausgeburten und der eigene Wunsch eine Solche zu erleben. Bis heute hat die leidenschaftliche Suche nach schönen Geburtsgeschichten nicht aufgehört. Ich habe alle möglichen Blogs, Webseiten und Geschichten gelesen und nochmal gelesen und wieder und wieder gesehen wie unglaublich schön Geburt sein kann.“

        Ein Geburtsbericht mit toller Mission

        Im Geburtspool

        „Ich schreibe das hier heute in der Hoffnung, wenigstens eine Frau damit zu erreichen und sie in ihrem Wunsch zu bestärken, eine Hausgeburt zu haben.“

        „Unser drittes Kind war unterwegs und wie mit unseren ersten Zweien wollten wir uns vom Geschlecht des Babys bei der Geburt überraschen lassen. Ich werde schon 40 sein wenn das Baby kommt und hab mir etwas Sorgen gemacht wegen meines Alters und der Gesundheit unseres Babies. 

        Eine Hausgeburt, am liebsten im Wasser, war mein Wunsch.

        Meine Schwangerschaft verlief medizinisch prima. Ich war jedoch ständig müde und körperlich hab ich mich mehrmals überfordert gefühlt. Mit zwei kleinen Kindern und meiner täglichen Verantwortung hab ich manchmal bezweifelt, dass meine Kräfte bis zur Geburt reichen.

        Zwei Wochen vor dem Entbindungstermin fingen die Übungswehen an. Manchmal so stark, dass ich mir dachte, dass es jetzt soweit ist… und hier war noch das reine Chaos… und es gab noch vieles zu tun bevor das Baby kommen konnte. Es war gut so ein kleines bisschen Stress zu haben, denn nach dem ersten Schreck haben wir schnell  zugesehen, dass alles fertig wird. 

        Als alles endlich bereit lag und fertig war konnte ich einigermaßen entspannen. Unsere Hebamme hatte noch zwei ambulante Geburten vor sich, mit Mamas die ungefähr gleichzeitig gebären sollten wie ich. Es gab also auch das Risiko, dass wir zum Entbinden ins Krankenhaus müssen.

        Glücklicherweise hat unser Baby beschlossen zu warten bis es sicher war, dass es gemütlich zu Hause zur Welt kommen konnte. 

        Und so fängt unsere Geschichte an: Von dem Baby, das alles anders gemacht hat als seine Geschwister.“

        Die Hausgeburt von Ben

        „Am Mittwochnachmittag merke ich das ich unregelmäßige Wehen habe. Manchmal alle 2 Minuten und dann wieder alle 10 Minuten. Sie kamen aber so, dass ich wusste, dass da was los ist. 

        Die Geschwisterchen waren inzwischen schon ins Bett gegangen. Der Größere kam nach einer Weile nach unten, um sich mit uns zu unterhalten. Er wollte nicht schlafen. Ich war froh. Irgendwie har er gemerkt, was im Gange ist und wir konnten kuscheln und reden und unseren letzten Abend mit ihm alleine verbringen.

        Um 22:00 Uhr bin ich raus, um eine kleine Runde spazieren zu gehen. Eine Nachbarin hat mich zufällig unterwegs getroffen und war erstaunt, dass ich es wage um diese Uhrzeit und in meinem Zustand so im Dunkeln herum zu laufen. Es war ziemlich witzig, weil ich unser Umfeld mehr als Teil meines Gartens empfinde, als als Weide und Wald.

        Die Wehen kamen noch immer unregelmäßig, aber stark. Bei den ersten beiden Geburten habe ich immer gewartet, bis die Wehen regelmäßig kamen. Dann bin ich in die Badewanne gestiegen, um zu sehen ob die Wehen stärker werden oder eher nachlassen. Es war immer so eine Art Ereignis in die Wanne zu steigen und zu spüren wie die Wehen stärker werden. Es war das Zeichen dafür das es jetzt wirklich und endlich soweit war. 

        Naja, dieses kleine Wesen hat sich diesmal anders verhalten. Sobald ich im Wasser war, war entweder ich zu entspannt oder das Baby, denn alles wurde eher langsamer. Um 1:00 Uhr am 5. November 2015 hat alles aufgehört und ich habe zu meinem Mann gesagt, dass wir mal lieber ins Bett gehen und versuchen sollten zu schlafen. 

        Um halb sechs kam der kleinere Junge zu mir ins Bett und fragte nach seiner morgendlichen Milch. Soviel zum Ausschlafen. Auch er hat gemerkt, dass etwas anders ist.

        Kein Zeichen von Wehen, eher hin und wieder ein Ziehen und eine starke Wehe ca. alle 15 Minuten. 

        Ich habe die Kinder für den Kindergarten fertig gemacht, der Papa hat sie hingebracht und während er weg war, fingen die Wehen wieder an regelmäßiger zu kommen. Trotzdem war kein Rhythmus zu spüren. Mal kamen sie alle 2 Minuten, dann wieder alle 8 Minuten. Ich konnte keinen Rhythmus feststellen. Ich habe aber gemerkt, dass es losgeht. 

        Ich bin nochmal in die Badewanne gestiegen und plötzlich war wieder alles langsamer, eigentlich fast weg. Nach 30 Minuten bin ich ausgestiegen und wir haben den Geburtspool bereitgestellt, in der Hoffnung, dass es später wirklich losgehen würde. 

        Es hat auch nicht lange gedauert bis es wieder anfing. Ich habe meine Freundin, die die Fotos machen sollte, angerufen und ihr gesagt, dass sie sich bereit machen möge… das Baby kommt irgendwann heute. Mein Mann fuhr los, um sie abzuholen. Jetzt war ich alleine. In der Zeit habe ich ein paar sehr starke Wehen gehabt, bei denen ich mich an allem Möglichen festhalten musste. Aber noch immer keine regelmäßigen Wehen. 

        Ich habe mir eigentlich die ganze Schwangerschaft vorgestellt, dass das Baby nachts kommen würde – so wie seine Geschwister. Bis dahin hab ich also geglaubt, ich werde noch den ganzen Tag über Wehen haben, bevor es wirklich etwas wird. Zur Schmerzlinderung wollte ich unbedingt in den Geburtspool und hab schon mal angefangen, Wasser einzulassen. 

        Aus reiner Verzweiflung habe ich unsere Hebamme um 10:00 Uhr angerufen und die Lage erklärt. Keine 15 Minuten später war sie da. Die Untersuchung hat gezeigt, dass der Muttermund schon 5 cm offen war. Also war was los und ich war offiziell dabei, zu entbinden.

        Lida mit ihrem Mann während der Wehen

        Es hat sich wie eine kleine Ewigkeit angefühlt, bis der Pool voller Wasser war… obwohl es eigentlich sehr schnell ging, ich konnte nach 15 Minuten schon in das schön warme schmerzlindernde Wasser einsteigen. Himmlisch! Aber nicht zum ersten mal an diesem Tag war alles so schön entspannend… zu entspannend, so dass die Wehen wieder ganz nachgegeben haben. 

        Also raus aus dem Wasser! Ich will mein Baby in meine Arme schließen.

        Lida am Geburtspool

        Ich war kaum aus dem Pool heraus, als es wirklich losging. Unregelmäßige, aber sehr starke Wehen kamen und gingen. Ich konnte mich in meine kleine ‚Entbindungswelt‘ zurückziehen und mich auf meinen Körper konzentrieren und hören. Ich konnte loslassen und jede Wehe ohne Widerstand miterleben. Spüren, wie unser Baby, dieser neue Mensch, sich seinen Weg nach draußen bahnt. Zusammen haben wir gearbeitet. 

        Es wurde immer stärker und stärker, bis ich wusste, jetzt will ich ins Wasser und da nicht wieder ohne mein Baby im Arm heraus. Im Wasser war alles viel angenehmer und erträglicher. Wir haben auch ein Tuch am Dach befestigt, sodass ich etwas hatte, woran ich ziehen konnte. Die Presswehen fingen bereits an und es war unmöglich nicht zu pressen. Die Hebamme schaute nochmal nach und mein Muttermund war nun 8 cm offen.

        Lida im Geburtspool

        Irgendwann war meine Blase so voll, dass ich unbedingt pinkeln musste. Zwei Wehen später war ich aus dem Pool raus, tropfnass… nach weiteren zwei Wehen hab ich es bis zum Badezimmer geschafft… dann Wehen auf der Kloschüssel… waren auch sehr angenehm. Ich wollte aber unbedingt zurück ins Wasser. Schließlich habe ich meinen Weg wieder ins Wasser machen können. 

        Die Wehen waren jetzt stark und lang und die Pausen dazwischen kurz. Aber wir konnten immerhin noch spaßen, lachen und reden. Mein lieber Mann war wie immer eine Säule aus Stahl während des ganzen Prozesses. Er sagte mir schöne Worte, machte Witze und immer das Richtige im richtigen Moment. Als ob wir einen Tanz ohne Musik getanzt, aber den gleichen Rhythmus gespürt haben.

        Wehen im Geburtspool

        Die letzten zwei Zentimeter gingen schnell. Gerade in dem Moment, als ich dachte, dass das noch Stunden dauern kann, sagte die Hebamme ich solle mich nach vorne auf die Seite des Pools lehnen. Der Kopf des Babys war da. Nach zwei kräftigen Wehen war sein Kopf raus. Noch zwei mal Pressen und das Baby war da.

        Geburtsglück

        Die Gefühle die man in dem Moment spürt, sind so eine Unmenge an verschiedenen Emotionen, dass es kaum beschreibbar ist. 

        Gleichzeitig empfindet man Freude, Kraft, Erleichterung, Neugier und eine Liebe für Alle, die in diesem Moment dabei waren. 

        Dankbarkeit und Demut, dass wir mit noch einem gesunden Baby gesegnet worden sind. Dass ich selbst aussuchen konnte, wo ich es auf die Welt bringe. Dass ich mein Baby endlich in meine Arme schließen konnte.

        Ben

        Wir haben gewartet, bis die Nabelschnur auspulsiert war. Erst nachdem mein Mann die Nabelschnur durchtrennt hat, haben wir geguckt, was wir bekommen haben. Langsam habe ich das Handtuch von diesem kleinen Wesen hochgehoben und gesehen, dass wir noch einen Jungen bekommen haben. 

        Ich habe losgelacht, weil ich fest geglaubt habe, dass es wieder einer wird. Ich war stolz zu sehen, dass meine Vorahnung dann doch richtig war. Das Baby hat sofort danach meine Brust gesucht und seine erste Mahlzeit zu sich genommen. 

        Die Plazenta hat auf sich warten lassen, da die Wehen nach der Geburt ganz aufgehört hatten. Unsere Hebamme war noch nicht mit ihrer Arbeit fertig und ich im Prinzip auch nicht. Als die Plazenta endlich 35 Minuten später heraus kam, war die Erleichterung groß! Erst jetzt war alles fertig und vollbracht. 

        Wir haben es geschafft!

        Wie schön, dass unser Sohn mit Liebe, in Ruhe und ohne Hast auf die Welt gekommen ist. In seinem zukünftigen Zuhause. Eine knisterndes Kaminfeuer im Hintergrund. Danke, dass ich als Frau und Mutter noch eine Chance bekommen habe, die erste wichtige Kommunikation mit meinem Baby zu erleben, nämlich: ‚Ich bin bereit dich kennen zu lernen Mama. Lass uns zusammen meine Geburt anpacken.‘ „

        Wassergeburt von Juna Aimee

        Ich freue mich, wieder einen wunderschönen Geburtsbericht hier veröffentlichen zu dürfen. Cordula erzählt uns von der Geburt ihrer dritten Tochter, zu Hause, im Wasser, im Geburtspool.

        Vielen Dank liebe Cordula, dass Du Deine Geschichte mit uns teilst.

        Ein Hausgeburtsbericht von Cordula

        „Am 1.1.16 um 22.00 Uhr kam das erste Ziehen – erst mal war da nur Erleichterung. Die kraftzehrende Schwangerschaft neigt sich dem Ende, sogar vor dem errechneten Termin! Ich sage meinem Mann noch nichts und er geht schlafen. Enya schläft friedlich, Cosima ist bei Oma, ich bin sehr ausgeruht. Um Mitternacht ist mir klar, ja, die Geburt geht tatsächlich los. Ich bereite die letzten Dinge vor, mache mir Musik an und gehe in die Badewanne. Um 2.30 Uhr möchte ich nicht mehr alleine sein – ich wecke Matthias. Kurz darauf wacht Enya auf und lässt sich nicht mehr beruhigen. So rufen wir Oma an, die Enya um 3.30 Uhr abholt. So kehrt Ruhe ein und ich kann mich wieder ganz auf mich konzentrieren. Matthias befüllt den Geburtspool und mir tut das Wasser sehr gut. Matthias gibt mir während den Wehen Halt und liest mir meine „Geburtssätze“ immer wieder vor, das gibt mir Kraft und Beruhigung – er ist jetzt ganz bei mir.

        Um 5.30 Uhr bitte ich Matthias Friederike anzurufen, ich brauche Bestätigung und gehe noch mal aus dem Pool. 45min später ist sie da, die Herztöne sind perfekt. In der Schwangerschaft hat sich unser Baby sehr viel bewegt und jetzt war es schon eine ganze Weile ruhig im Bauch.

        Ab nun habe ich jedes Zeitgefühl verloren und lasse mich im Wasser einfach von Wehe zu Wehe tragen. Aus dem Geburtsbericht weiß ich, wann was weiter passiert ist.
        Um 7.00 Uhr öffnet sich die Fruchtblase – klares Fruchtwasser und perfekte Herztöne – Erleichterung! Alles läuft besser als bei den beiden Großen. Ich bin mir nun sicher, unser Baby wird hier geboren werden. Friederike ruft Julia zur Geburt und massiert den Muttermund auf meinen Wunsch.

        Gegen 8.00 Uhr habe ich Sorge, dass ich es nicht mehr lange schaffe, locker zu lassen und ich kann immer noch einen Rest vom Muttermund tasten… Kurz verzage ich. Es ist der einzige Moment unter Geburt, wo ich Angst vor Schmerzen habe. Klar, die Wehen waren anstrengend und auch etwas unangenehm. Doch nie hatte ich das Gefühl von einem wirklichen Schmerz, der mit mir macht was er will und ich ihm ausgeliefert wäre. Es war eher so wie „mich vom ihm tragen lassen“ – auf der „Geburtswelle zu reiten“…

        In der nächsten Wehe schaffe ich es, den Muttermundrest wegzuschieben! Sofort rutscht der Kopf nach unten.
        Ich sitze in der tiefen Hocke in der Wanne, mit der rechten Hand halte ich mich an Matthias fest, mit der linken spüre ich den Kopf unseres Kindes – und so viele Haare…. Jetzt ist es sooo nah, es durchströmt mich Adrenalin und jede Menge Glücksgefühl.

        Doch ich brauche noch etwas Zeit, bin froh, wenn das Köpfchen in der Pause wieder zurück rutscht. Ich muss erst noch etwas Mut sammeln, den Dehnungsschmerz zu überwinden und unser Kind ganz ans Licht zu schieben.
        8.23 Uhr – der Kopf ist in meine Hand geboren! Ich streichle den Kopf mit den vielen Haaren und kreise das Becken, um den Schultern den Weg zu erleichtern. Eine Wehe später um 8.25 Uhr (mir kam die Zeit dazwischen viel länger vor) schlüpft unser Baby ganz aus mir. Bereits unter Wasser hast Du die Augen weit geöffnet und schaust dich neugierig um. Ich wickle Dich aus der Nabelschnur, die Du einmal um den Hals hast und nehme Dich mit beiden Händen aus dem Wasser und kuschele Dich auf meine Brust….

        Es ist ein Mädchen – Juna ( die Gewünschte/ Ersehnte) Aimee (die Liebenswerte) wird sie heißen. Ich kann mein Glück kaum fassen.
        Wir gehen aus dem Pool, kuscheln uns gemütlich aneinander, Du saugst an der Brust und der Geburtskuchen (Plazenta) wird ganz leicht geboren. Die großen Geschwister kommen 30 min nach der Geburt gemeinsam mit den Großeltern, um Juna zu bewundern.

        Juna

        Es gibt kaum Worte, die beschreiben können, was ich empfunden habe… Es ist ein aus dem tiefsten Inneren kommendes Glücksgefühl. Aus eigener Kraft zu gebären, mit der Zeit, die ich gebraucht habe… Mit dem Mann an meiner Seite, den ich liebe und mit dessen Hilfe ich dies leisten konnte. Ich habe das Gefühl, dass mir nun nichts mehr in meinem Leben passieren kann, was ich nicht schaffe.

        Es war das schönste, tiefste und glücklichste Erlebnis meines bisherigen Lebens.

        Juna Aimee

        Den Bericht schreibe ich nun zwei Wochen nach der Geburt und während ich am PC sitze laufen mir beim Schreiben die Freudentränen über das Gesicht…

        An dieser Stelle möchte ich einigen Menschen meinen Dank aussprechen.

        Meiner Mama, die nicht nur zu 100% unsere Praxis unterstützt, sondern auch immer für mich und meine Kinder da ist. Danke für Deine viele Zeit für Cosima und Enya!

        Meinen Hebammen (und Freundinnen) Friederike und Julia. Für die stetige Unterstützung in der Schwangerschaft. Euer bedingungsloses Vertrauen, dass ich das schaffen kann. Euer „unsichtbares Da-sein“ bei der Geburt hat mir 100% Sicherheit gegeben und eine Beruhigung, dass alles gut ist und ich mich so ganz auf mich und mein Baby konzentrieren konnte. DANKE!

        Und natürlich meinem Mann. Danke für das Aushalten meiner Schwangerschaft und Deiner Zeit für unsere Kinder – Du bist ein perfekter Papa.
        Danke für Dein bedingungsloses Vertrauen in meinen Wunsch der Hausgeburt – nach einem Kaiserschnitt und einer Klinikgeburt – Deine Anwesenheit, Dein Halt, Deine Stimme haben einen Großteil zu dieser wundervollen Geburt beigetragen.“

        Juna und Familie

        Cordula ist selbst Hebamme. Auf der Seite ihrer Hebammenpraxis findet Ihr noch weitere spannende Hausgeburtsberichte: